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  Was sind Datenbanken

Was sind Datenbanken






Was ist eigentlich eine Datenbank

In diesem ersten Kapitel wollen wir uns einmal ansehen, was eine Datenbank ist und was sie kann.

Dies machen wir anhand eines kleinen Beispiels: Wir versuchen, unsere Schule ein wenig zu verwalten.

Am Ende dieser ersten Lektion hast du einen ersten Eindruck davon, worüber es in diesem eLehrgang überhaupt geht.

Außerdem lernst du schon einige grundlegende Begriffe für den späteren Umgang mit Datenbanken kennen.






Daten


Ein Unternehmen benötigt für jede Entscheidung Informationen. Es macht sehr viel Sinn, dass diese Informationen nicht in jedem Zimmer eines Unternehmens abgelegt sind, sondern dass alle Informationen auf einem einzigen Rechner stehen. Jeder Mitarbeiter des Unternehmens hat von seinem Rechner (Client) Zugriff auf den zentralen Rechner (Server) und kann sich die für sein Problem notwendigen Daten holen. Daher bezeichnet man Datenbanken, die mehr als einen Benutzer gleichzeitig die Bedienung ermöglichen, auch als "Mehrplatz- bzw. -benutzer-Systeme" oder besser als Client-Server-Anwendungen.



Technisch ist die Vernetzung von Rechnern mittlerweile kein Problem mehr. Alle Computer eines Unternehmens sind mit einer Netzwerkkarte und einem Kabel (LAN), oder per Funk-Netzwerk (Wireless Local Area Network = WLAN) miteinander verbinden.

Ordnung muss sein!

Da jeder Mitarbeiter eines Unternehmens ständig gezielt ganz spezielle Informationen benötigt, macht es keinen Sinn, einfach lauter Texte irgendwo auf der Festplatte zu speichern.

Für das geordnete Speichern von Informationen eignen sich Datenbanken. Die Datenbank-Software (Datenbank-Management-System = DBMS) nimmt dem Mitarbeiter eine Menge Arbeit ab und beantwortet alle Anfragen.

Wenn wir von Datenbanken sprechen, dann meinen wir immer sogenannte "Relationale Datenbanken". Das ist der bei weitem häufigste Typ Datenbank.





Relationale Datenbanken bestehen nur aus Tabellen



Eine Relationale Datenbank besteht nur aus Tabellen. Jede Tabelle enthält Informationen. Die Kunst besteht darin, die Tabellen so zu erstellen, dass genau die benötigten Informationen abgerufen werden können.

Folgendes Beispiel dient der Verdeutlichung:

Betrachtet z.B. eure Schule. Ständig werden Informationen über Schüler, Fächer und Lehrer benötigt.

Die Schule benötigt folgende Informationen:
- Der Direktor benötigt eine Liste aller Lehrer, die Informatik unterrichten können.
- Der Klassenleiter möchte die Namen aller seiner Schüler in alphabetischer Reihenfolge.
- Die Stadt will wissen, wie viele Schüler der Schule aus "Neudorf" kommen
- u.v.a.m.


Die folgenden Tabellen geben uns einen ersten Eindruck vom möglichen Aufbau einer Datenbank:



Dieses erste Beispiel werden wir später sicherlich noch verbessern müssen. Aber die oben beschriebenen Aufgaben lassen sich damit schon lösen. Wir bekommen, wenn wir die Tabellen lesen, sehr schnell gewünschte Informationen.
Dabei ist es von großem Vorteil, dass wir eine gezielte Anfrage an die Datenbank richten können, wir fragen also gleich konkret: "Liebe Datenbank, beantworte mir bitte folgende Anfrage: Gib mit aus der Tabelle "Schüler" alle Namen, wenn der Schüler in "Neudorf" wohnt."





Übung macht den Meister...


Übung 1:
Eine Stadtbücherei soll mit einer Datenbank verwaltet werden. Welche typischen Aufgaben muss diese Datenbank leisten?

Übung 2:
Gib Gründe an, warum eine Datenbank zur Verwaltung der Stadtbücherei Vorteile gegenüber einem Karteikasten hat, in dem auch alle Informationen gespeichert sein können!

Übung 3:
Von vernetzten Computern aus können mehrere Personen gleichzeigtig auf eine Datenbank zugreifen. Dies geht bei Bibliotheken z.B. auch über das Internet. Welche Vorteile hat dies für den Entleiher (Kunden)?

Übung 4:
Beschreibe, aus welchen Teilen eine relationale Datenbank besteht!

Übung 5:
Wie könnte eine solche Datenbank aussehen? Schreibe Tabellen auf ein Papier!

Lösungsansatz Übung 1:
- Liste aller Entleiher
- Liste aller Bücher
- Liste aller entliehenen Bücher
- Mahnung an alle säumigen Entleiher
- Liste aller Bücher eines Autors
- Liste der Verlage
- Suche von Büchern mit Stichworten (Schlagworten)
- Liste der Bücher, die ein Kunde ausgeliehen hat
- u.v.a.m

Lösungsansatz Übung 2:
Die Verwendung einer elektronischen Datenbank hat im Vergleich mit einem herkömmlichen Karteikasten folgende Vorteile:
- schnellerer Zugriff auf Informationen
- gezielte Informationssuche, z.B. nach dem Alter der Kunden
- geringerer Wartungsaufwand
- geringere Kosten
- Sicherung der Daten sehr leicht möglich
- Möglichkeit, neue Daten aufzunehmen, z.B. Verlage
- Automatierung der Ausleihe über Barcodes möglich
- Automatisches Mahnwesen möglich
- Anbindung der Datenbank an andere Bibliotheken
- Anbindung der Datenbank an das Rechnungswesen
- u.v.a.m.

Lösungsansatz Übung 3:
In modernen Bibliotheksverwaltungen kann der Kunde schon von zu Hause sich die Bücher aussuchen, die er gerne ausleihen möchte. Er sieht sofort, ob das gewünschte Buch im Moment ausgeliehen ist. Er kann es ggf. gleich reservieren. Der Kunde kann jederzeit abfragen, wann er seine Bücher zurückgeben muss. Wenn niemand anderes das Buch reserviert hat, ist eine Verlängerung der Ausleihfrist online möglich. Der Kunde bekommt am Ende der Ausleihfrist automatisch eine eMail mit dem Hinweis zur Bücherabgabe. Auch Mahnung und ggf. Bankeinzug der Rechnung erfolgen vollautomatisch.

Lösungsansatz Übung 4:
Eine Relationale Datenbank besteht nur aus Tabellen. (Nicht mehr und nicht weniger!)

Lösungsansatz Übung 5:

Ein erster Ansatz könnte so aussehen. Er muss später sicherlich noch angepasst werden, für einen ersten Eindruck genügt die Darstellung aber!






Aufgaben

Damit ist die erste Stunde auch schon vorbei. Normalerweise gibt es am Ende jeder Einheit Hausaufgaben. Für heute hast du aber genug getan! Schau dir stattdessen die folgenden Grundwissens-Begriffe an, die sind im Moment wichtiger als Aufgaben lösen!





Grundwissen Lektion 1

Abfrage:
Bezeichnung für die gezielte Anfrage von Informationen aus einer Datenbank.
Client-Server-Anwendng:
Software, auf die von unterschiedlichen Rechnern aus gleichzeitig zugegriffen werden kann. Die meisten Datenbanken sind Client-Server-Anwendungen. (Anmerkung: Die Office-Datenbank "Access" von Microsoft ist von Haus aus keine Client-Server-Anwendung, kann aber über Einrichten der "ODBC-Schnittstelle", die in allen Windows-Versionen vorhanden ist, zu einer gemacht werden. Für den Zugriff von einem Client aus ist aber eine spezielle Software (ODBC-Frontend) notwendig. )
Daten:
Die sinnvolle Kombination von Zeichen, also z.B. jedes Wort, das einen Sinn ergibt.
Datenbank:
Wichtig für das geordnete Ablegen von Daten auf der Festplatte. Eine Datenbank ist die Datei, in der die Daten gespeichert sind.
Datenbank Management-System:
Eine Software, die den Zugriff auf eine Datenbank ermöglicht, z.B. MySQL, DBase, Paradox u.s.w.
LAN:Local Area Network bezeichnet einfach das Verbinden mehrerer Rechner. Hat das Netzwerk Anschluss an das Internet wird auch manchmal die Bezeichnung WAN benutzt.
Relationale Datenbank:
Im Gegensatz z.B. von hierarchischen oder objektorientierten Datenbanken der Typ Datenbank, der nur aus Tabellen besteht. Mit ihnen lassen sich sehr schnell gezielte Informationen beschaffen. Beinahe alle Unternehmensdatenbanken sind relationale Datenbanken.
WLAN:
Wireless Local Area Network ist die Bezeichnung für einen Standard der Datenübertragung in einem Netzwerk per Funk.



Copyright 2003 - Letzte Änderung am 4. September 2004